Mischlingsrüde Arius (geb. 07/2015, kastr., geimpft, gechipt) kam als Junghund aus Rumänien nach Deutschland. Seine Übernehmer wollten seine schlechte Kindheit wieder wettmachen, der arme Straßenhund sollte es doch gut haben. Er wurde heiß geliebt, ihm wurde viel erlaubt. Eines jedoch haben Arius Zweibeiner vergessen: ihm Führung zu geben. Also hat Arius selbst geführt (einer muss es ja machen), was im Alltag zunehmend zu Problemen führte. Arius dominierte nicht nur die schon im Haushalt lebende Hündin sondern auch "seine" Menschen, verteidigte diese und sein Eigentum.
Dabei will Arius gar nicht führen. Er möchte geführt werden, denn er ist ein eher unsicherer Hund und dankbar, wenn er eine klare Linie und Regeln bekommt, an denen er sich orientieren kann. Eine erste Vermittlung scheiterte, Arius kam nach zwei Monaten zurück. Trotz mehrerer Gespräche mit den Übernehmern, in denen wir die Führungsnotwendigkeit immer wieder thematisiert haben, wurde Arius nicht geführt. Er durfte sogar auf dem Sofa bei Frauchen liegen, und es kam, wie es kommen musste: Arius sah sich wieder gezwungen zu führen und es kam zu Beißvorfällen.
Arius kennt und beherrscht den Grundgehorsam, auch der Rückruf und die Leinenführigkeit sitzen gut. Arius ist durchaus "führig", er hat einen will to please. Bei uns im Tierheim zeigt er sich als unkomplizierter Hund. Zudem ist Arius intelligent und lernwillig, er ist menschenbezogen und auch Fremden gegenüber offen und neugierig.
Arius ist also eigentlich gar kein schwieriger Hund - aber er muss eben geführt werden. Deshalb suchen wir für Arius Menschen, die tiefgehende Hundeerfahrung und -kenntnisse haben und wissen, wie man einen unsicheren Hund führt. Menschen, die in der Lage sind, Regeln zu setzen, diese konsequent umsetzen und Arius mit ihrer Führung Sicherheit geben. Menschen, die es zu keinen weiteren Beißvorfällen mehr kommen lassen.
Mit seinen fünf Jahren ist Arius im besten Alter und entsprechend munter und lebhaft. Seine neuen Menschen sollten also auf jeden Fall aktiv sein und ihn an ihrem Leben teilhaben lassen. Kinder sollen in seinem neuen Zuhause nicht leben.
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